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Wir feiern 50 Jahre Schallaburg!

Gedanken rund um das 50-jährige Jubiläum der Schallaburg als Ausstellungszentrum

Maren Waffenschmid

Feuerwerk auf dunkelblauem Hintergrund mit 50 Jahre Schallaburg — © Gruppe Gut

Veröffentlicht am 15. Jänner 2024

Die Erhaltung von Denkmälern wird immer durch Widmung zugunsten einer der Gesellschaft nützlichen Funktion begünstigt.

Im Sinne des Artikels 5 der Internationalen Carta über die Erhaltung und Restaurierung von Kunstdenkmälern und Denkmalgebieten, Venedig 1964.

Wir feiern 2024!

Wir feiern das 50jährige Jubiläum der Schallaburg als Ausstellungszentrum!

Die Geburtsstunde des Ausstellungszentrums ist stark verknüpft mit dem Wunsch nach Erhalt des niederösterreichischen Kulturjuwels aus Mittelalter & Renaissance. Der Bauleiter Wilhelm Zotti beschreibt im Katalog zur Ausstellung 1974 zwei mögliche Lösungen für die Wiederinstandsetzung der Schallaburg zu diesem Zeitpunkt. Zum einen nennt er eine Bestandsicherung und die Beschränkung der Verfallsrettung von kunsthistorischen & künstlerisch wertvollen Bestandteilen (die Arkaden mit Terrakotta-Dekorationen) oder „die Findung eines neuen Gebrauchswerte(s) für das vom Verfall bedrohte Gesamtbauwerk".

Zum Glück entschied man sich damals für eine Revitalisierung als „ein dynamisch geführtes, auf Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtetes Museum", dass mit der Ausstellung „Renaissance in Österreich" am 21. Mai 1974 feierlich eröffnet wurde. Damit können wir dieses Jahr einen runden Geburtstag feiern.

Welches Jahr - welche Ausstellung: 50 Jahre!

Was war wann ...

... auf der Schallaburg?

Für die Bereitstellung der digitalisierten Plakaten bedanken wir uns bei der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) & bei der Plakatsammlung der Wienbibliothek im Rathaus für die Unterstützung.

Plakat zur Eröffnungsausstellung der Schallaburg: Mai - November 1974 © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1975. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1976. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1977. © Schallaburg / NÖ Landessammlungen
Plakat zur Ausstellung 1978. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1979. © Schallaburg / NÖ Landessammlungen
Plakat zur Ausstellung 1980. © Schallaburg / NÖ Landessammlungen
Plakat zur Ausstellung 1981. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1982. © Schallaburg
Plakat zur NÖ Landesausstellung auf der Schallaburg 1983. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1984. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1985. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1986. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1987. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1988. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1989. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1990. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1991. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1992. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1993. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1994. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1995. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1996. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1997. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1998. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 1999. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2000. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2001. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2002. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2003. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2004. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2005. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2006. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2007. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2008. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2009. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2010. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2011. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2012. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2013. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2014. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2015. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2016. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2017. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2018. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2019. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2020. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2021. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2022. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2023. © Schallaburg
Plakat zur Ausstellung 2024. © Schallaburg

Geburtstag, Jubiläum, Renaissance?!

Stefan Heidenreich fragt in seinem 2018 erschienen Buch Geburtstag: „Wie es kommt, dass wir uns selbst feiern?" und kommt dabei auf wichtige Zutaten, die im Lauf der Kulturgeschichte von Gesellschaften entwickelt wurden. Neben Kalender und schriftlich notierter Erinnerung in Form von Geburtsurkunden mit Datum und Name ist das wichtigste Element das ICH als modernes Subjekt zu erkennen.

Die Voraussetzungen und Zeugnisse dafür finden sich in den Portraitmalereien der Renaissance, der zunehmenden Bildung der eigenen Person und im steigenden Bewusstsein des Menschen im Zentrum von Geschehnissen. In der diesjährigen Ausstellung „RENAISSANCE einst, jetzt & hier" erfahren Sie mehr über diese kulturhistorische Zeit, die uns eine Geburtstagsfeier der Schallaburg ermöglicht.

Doch Feste & Feiern sind ursprünglich Ausdruck für Gemeinschaften und gefeiert wird schon viel länger, als es Geburtstage gibt. Auch Jubiläen existieren in der Geschichte schon früher – zumindest im kirchlichen Kontext. Der Historiker Winfried Müller beschreibt 2020 in seinem Aufsatz Das historische Jubiläum für das online Magazin APuZ der Bundeszentrale für politische Bildung wie frühe Geburtstage der Renaissance – also persönliche Feiern – mit der Entstehung weltlicher bzw. historischer Jubiläen zusammenhängen.

„Diese […] Transformation des Jubiläums zum historischen Jubiläum lässt sich zeitlich im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert verorten, wobei zuletzt in kirchenreformerischen Kreisen des 15. Jahrhunderts begangene Personaljubiläen als Wurzel der modernen Jubiläumskultur hervorgehoben wurden. Diese personale Jubiläumskultur habe dann Impulse für die Universitäten gegeben, […]“

In der weiteren Entwicklung für unser heuriges Jubiläum ist dann nicht zuletzt auch das im selben Aufsatz genannte frühe Beispiel eines 200. Jahrestages zur Erfindung des Buchdrucks von 1640. Es ist eines der ersten inszenierten Jubiläen einer bürgerlichen Berufsgruppe. Wer mehr darüber lesen möchte, wie die Festreden, Stadtjubiläen und Gedenkfeierlichkeiten das „Jubeljahr" weiterentwickelten: Hier geht es zum Aufsatz von Winfried Müller.

Sie interessiert das Buch von Stefan Heidenreich über Geburtstage. Hier können Sie einen Blick in die Inhalte werfen.

Zurück zu unserem Schallaburg-Fest 2024, denn schon 1974 wurden große Hoffnungen in die neue Institution gesetzt:

„Die Ausstellung [1974] könnte für die Schallaburg eine neue Epoche einleiten. Dieses großartige Schloß soll in seiner ganzen Bedeutung erkannt werden, es soll Forum eines regen geistigen Gedankenaustausches werden, ein Ort kultureller Präsentation, der auch die lebendige Gegenwart mit einbezieht."
Ausstellungsleiter 1974 Univ.-Prof. Dr. Rupert Feuchtmüller

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