Die Schallaburg ist mehr
Sehhilfen locken an und zeigen aufVeröffentlicht am: 22. Juli 2024
Schon von weit her sehen Sie festliche, weiße Vorhänge, die der Wind aus den Fenstern des Neuschlosses weht. Sie signalisieren, dass es auch hier etwas zu sehen gibt. Sie merken schon, die Jubiläumsausstellung erstreckt sich über das gesamte Gelände und macht die Schallaburg heuer zum Ausstellungsobjekt Nr. 1.
Die Hinterlassenschaften der Renaissance auf der Schallaburg sind ephemer, flüchtig, kaum mehr vorhanden. Aus einigen wenigen vorhandenen Pixel kann sich nun ein Bild von der einstigen Pracht in Ihrem Kopf zusammensetzen. Um das zu ermöglichen, hatte sich das Kuratorenteam der Ausstellung, das Büro Rath & Winkler, in ihrem Konzept sogenannte Sehhilfen gewünscht. Wir haben dies lustvoll aufgenommen und verschiedenste Sehhilfen entwickelt. Sie zeichnen die Größe von längst verschwundenen Gebäuden nach und führen den Blick exakt auf jene Objekte, die in der Erzählung von Bedeutung sind.
Schauen Sie genau! Die Sehhilfen finden Sie überall.
Blicke lenken
Geschichte sehenEine Giraffe für den Garten
Wie Sie den Weg hinter die Paradiesmauer findenMan sieht sie nicht sofort, Kinder meist vor ihren Eltern; etwas versteckt lugt sie über die Mauer, hungrig auf den Küchengarten: die Giraffe! Sie ist Symbol für die Neugier, die den Menschen in der Renaissance antrieb Neues zu erforschen. Nun zieht die Giraffe Sie in den Garten, denn hier gibt es vieles zu entdecken.
Lebt da wer?
Die Bedeutung der Vorhänge im NeuschlossErstmals ist das Neuschloss für die Öffentlichkeit zugänglich. Erstmals „bewohnt“ eine Ausstellung das Neuschloss.
Wir bringen das „Bewohnen“ durch das Anbringen von Vorhängen zeichenhaft nach außen. Im Inneren erzählen große Fotografien auf Stoffbahnen von dem Gebäude.
„plopp“, „puff“, „paff“, „patsch“
Das Ballhaus entdeckenAus der Nähe hört man Geräusche, die wie ein Tennisspiel klingen - genauer gesagt, wie die eines Doppel. Sie kommen aus dem Ballhaus, von dem nur noch die Grundmauern erhalten sind. Hier hat man wirklich Ball gespielt. Mit dem Handballen hat man den Ball in das gegnerische Feld gedroschen.
Das Ballhaus wird im „Spielzimmer“, das ist der Saal mit dem Netz an der Decke, im Ausstellungsteil im Schloss erklärt. Aber erst die Sehhilfen im Garten, von der Schießstätte und von der Westseite des Garten aus, lassen uns die Größe des Ballhauses mit seinem mächtigen Doppelgiebel erkennen.
Der Blick vom Belvedere Schallaburg
Mehrfachverwendung einer AussichtsterrasseDie Terrasse des Kryptoportikus läd wie einst, zum Verweilen und zum Spielen ein. Hier steht auch ein Modell der Schlossanlage, wie die Schallaburg zur Zeit der Losensteiner ausgesehen hat, und schafft Überblick: Sehen Sie sich nur die Doppelgiebel des Ballhauses an und entdecken Sie vieles mehr, das heute nicht mehr vorhanden ist.
Das Gänsespiel ist eines der beiden Würfelspiele die hier angeboten werden. Dabei sind Sie selber der Kegel und würfeln sich zum Erfolg. Das Brentenspiel nimmt den Würfel über den Trichter auf, und lässt in auf ein Feld am Tisch fallen. Gewonnen haben Sie, wenn man vorausgesehen hat, wohin der Würfel fallen wird.
Party!, Party!, Party!
Gewölbekeller in einer modernen FunktionMasken vor dem Kryptoportikus lenken Ihre Aufmerksamkeit auf den Eingang zum Kryptoportikus, übrigens ein perfekter Ort für Selfies oder Gruppenaufnahmen. Renaissance-zeitliche Musik zieht Sie in das Innere. Ein „Catwalk“ aus Holz führt Sie an Resten von Fresken vorbei zu einem Tisch. Dort zeigt ein Monitor wie dieser „Partykeller“ vermutlich einst ausgestaltet war um Feste zu feiern. Die grün leuchtenten Fugen sind eine Reminiszenz an den früher hier verlegtem, grünen Steinboden.
… mit vil springendten wassern ...
Verschwundene Wasserspiele re-inszeniertSchwallende Wasser, Fontänen und tropfendes Nass. Schließt man die Augen glaubt man im Garten Brunnen mit raffiniertem Wasserspiel vor sich zu haben. Wie diese Geräuschkulisse oder noch prächtiger, hatten sich die Losensteiner im Garten, mit modernster Technik ausgestaltet, Wasserspiele geleistet.
Ein „Brunnenring“ in der Mitte des Gartens mit einem Zitat aus dem Herrschaftsanschlag um 1650 beschreibt diese Pracht. Es macht Spass, „Renaisance“ zu lesen. Es ist so, als ob man eine Fremdsprache liest aber dennoch versteht.
Terrakotta-Geschichten genauer betrachtet
Der Bildband im SchlosshofDie Terrakotten des großen Arkadenhofes erzählen bildmächtig von guten Taten und edlen Werke der Losensteiner. Als Einstieg zur Betrachtung der Erzählung steht eine Formation von Sehhilfen für Groß und Klein zur Verfügung. Sie fokussieren auf sieben ausgesuchte Terrakotten.
Beispielsweise sind der Hofnarr, Siegfried und der Drache, das Hundefräulein und die Abwehrfigur für Sie nicht mehr zu übersehen. Eine große Tafel bietet zur weiteren Vertiefung eine Übersicht der Details aller Terrakotten an. Probieren sie es aus!
Kinder und jung Gebliebene können das auch zuhause nachspielen: Schnappen Sie sich eine Küchenrolle oder Klopapierrolle, die sind unterschiedlich lang und haben unterschiedliche Durchmesser, und gehen Sie damit auf Entdeckungsreisen!
Ein Wehrturm aus dem Mittelalter
Unsichtbares sichtbar machenEin basaltgraues Kiesfeld im großen Arkadenhof zeigt wo der mächtige Bergfried einst gestanden ist. Ein Modell der Burg im Ausstellungsteil im Schloss erzählt von der Größe dieses Wehrturms. Über einen Traktorspiegel wird der Bergfried vom großen Arkadenhof in den Ausstellungsraum geholt.
polar & die Schallaburg
Das Architektenduo Margot Fürtsch-Loos & Siegfried Loos gestaltete die Jubiläumsausstellung RENAISSANCE einst, jetzt & hier.
In den 50 Jahren Schallaburg-Ausstellungsgeschichte sind sie das erste Mal für die Ausstellungsarchitektur engagiert. Mit frischer, neugieriger Sicht konnten sie so gut nachvollziehen, wie Ihre Blicke auf zentrale Themen gerichtet werden sollten, was besonderer Aufmerksamkeit bedarf und wo akustische Akzente die historische Ebene über die reale Perspektive legen.