Inception: Ein erster Gedanke

Als Blog-Artikel veröffentlicht am: 24. Februar 2025
Texte Online seit: Herbst 2024

Jede große Idee beginnt mit einem Funken, einem ersten Gedanken, der sich langsam zu einer Vision formt. Auch die Ausstellung „Träume … träumen“ auf der Schallaburg nahm ihren Ursprung in einem solchen Moment. Der Beginn dieses faszinierenden Prozesses liegt im Jahr 2023. 

Doch wie entsteht eine Ausstellung? Welche ersten Überlegungen, Inspirationen und Herausforderungen begleiten diesen kreativen Prozess?

In diesem Beitrag nehmen wir Sie mit an den Anfang der Reise – dorthin, wo aus losen Ideen ein Konzept wird, wo sich die Kurator:innen, Architekt:innen und Designer:innen erstmals mit der Frage auseinandersetzen: Wie erzählen wir die faszinierende Kulturgeschichte des Träumens? Welche Aspekte sollen in den Mittelpunkt rücken? Und wie verwandelt sich eine vage Idee in eine greifbare Inszenierung?

Von der ersten Skizze über intensive Diskussionen bis hin zu den prägenden „Aha-Momenten“ – erfahren Sie aus erster Hand, wie die Ausstellung zu wachsen beginnt. Werfen Sie mit uns einen Blick hinter die Kulissen und begleiten Sie das Team der Schallaburg auf den allerersten Schritten zu einer einzigartigen Erlebniswelt. Denn jeder Traum beginnt mit einer Idee – und jede Idee mit einem ersten Gedanken.

Vor einigen Jahren bin ich durch Zufall auf das Projekt „Stadt im Traume“ von Leopold Paur gestoßen. Es war eines dieser Fundstücke, bei denen man sofort spürt, dass sich um etwas Besonderes handelt. Der Gedanke, eine ganze Stadt zu erträumen, hat mich nicht mehr losgelassen. Und ich sagte mir: „Wenn es einmal eine Ausstellung zu Träumen geben würde, dann müsste diese Traumstadt unbedingt dort gezeigt werden“. So ist dieses faszinierende Projekt für mich zu einem Schlüsselexponat der Ausstellung geworden, das zwischen Traum und Utopie steht

Die „Stadt im Traume“ von Paur zeigt, wie wirkmächtig ein Traum werden kann. Paur hat sich sein ganzes Leben mit „seiner“ Stadt befasst, obwohl letztlich keine Chance bestand, sie zu realisieren. Er träumte von einer kreisförmigen Stadt, deren Straßen nach Städten in Asien und Afrika benannt sind. Seine Vision wurde in Form eines schönen Kupferstichs festgehalten. Natürlich könnte man einwenden, dass sein Projekt bloß ein Hirngespinst war. Er hat viel Geld investiert und wurde von seinen Mitmenschen auch verspottet. Trotzdem regt uns so ein Projekt an, wie jeder große Traum, über die Grenzen unserer Realität hinauszudenken. Und das ist auch schon was. 

Die Idee zur Ausstellung auf der Schallaburg entstand aus der Frage, welches Thema sowohl kulturhistorisch spannend als auch für die Besucher fesselnd sein könnte. Träume sind etwas, das uns alle betrifft und in so viele Lebensbereiche, aber auch in Kunst, Film Musik etc. und vieles andere hineinwirkt. Gemeinsam mit Peter Fritz, damaliger Geschäftsführer der Schallaburg, haben wir überlegt, ob sich das Thema für die Schallaburg eignet und wie man es angehen könnte. 

„Wir beginnen mit dem individuellen Traum und erweitern diesen bis hin zum Traum von einer anderen Welt“, war unsere erste Idee. Gemeinsam mit meinen Kuratorenkolleginnen haben wir ein Konzept entwickelt, das Träume zum einen als Fenster zur Seele, aber auch als Mittel zur Darstellung von Utopien zeigt, den Tagtraum würdigt und immer wieder zum Schmunzeln Anlass geben wird – ein Thema, das perfekt zur Schallaburg passt.