Träume produzieren
Wie eine Ausstellung entsteht: Der Traumpfad 2025 / Teil 4: Vom Konzept zur erlebbaren AusstellungAls Blog-Artikel veröffentlicht am: 24. Februar 2025
Texte Online seit: Herbst 2024
Von der Idee zur Realität: Die Produktion einer Ausstellung ist ein Balanceakt zwischen Kreativität und Präzision. Nach intensiver Recherche und Konzeptionsarbeit begann das Team der Schallaburg, die Vision von „Träume … träumen“ in die Tat umzusetzen.
Wie lassen sich abstrakte Gedanken in beeindruckende räumliche Inszenierungen übersetzen? Welche gestalterischen und technischen Herausforderungen müssen gemeistert werden?
Seit September 2024 wurde intensiv geplant, gebaut, getestet und perfektioniert. Szenograf:innen, Architekt:innen und Handwerker:innen arbeiteten Hand in Hand, um aus Ideen greifbare Erlebnisse zu schaffen. Materialien wurden ausgewählt, Prototypen erstellt und Räume so gestaltet, dass sie Besucher:innen in eine Welt zwischen Traum und Wirklichkeit entführen.
Begleiten Sie das Team durch die spannende Phase der Produktion, in der Visionen auf den Prüfstand gestellt, Herausforderungen bewältigt und neue Lösungen gefunden wurden. Erleben Sie, wie sich eine Ausstellung Schritt für Schritt entfaltet und schließlich als beeindruckendes Gesamtkunstwerk auf der Schallaburg zum Leben erwacht.
Eine Traumsequenz
nach einem Interview mit Christian Rapp, Kurator 2025Das Schreiben des Aufsatzes über die „Stadt im Traume“ von Leopold Paur war eine spannende Reise in die Vergangenheit für mich. Leopold Paur, hat vor etwa 270 Jahren, auf seinem langen Schulweg zwischen Horn und Altenburg eine Pause machend, von einer idealen Stadt träumt – einer Stadt, in der die 100.000 Menschen hätten leben können und die sehr kosmopolitisch ausgerichtet war. Die Wohnblocks sollten nach Städten aus der ganzen Welt benannt werden. Diese Vision hat ihn sein Leben lang begleitet, und ich konnte mich in den letzten Wochen damit auseinandersetzen.
Während ich an dem Beitrag schrieb, wurde mir immer klarer, dass Paur nicht nur eine Stadt erträumte, sondern dass sein Projekt im philosophischen Denken der Zeit verankert ist. Es ging ihm um einen neuen Typ von Stadt, der nicht militärischen Erfordernissen dienen sollte oder dem politischen Willen eines Herrschers unterworfen war, sondern frei finanziert allen darin lebenden Menschen ein gesichertes Auskommen garantieren sollte. Finanziert werden sollte das Ganze durch ein Heilmittel gegen die Syphilis, das Paur glaubt gefunden zu haben.
Es hat Spaß gemacht, sich mit den Fantasien eines Menschen aus dem 18. Jahrhundert zu befassen. Ich habe auch ein paar Skizzen angefertigt, um mir vorstellen zu können, wie diese Stadt ausgesehen hätte. Inzwischen war ich übrigens in Lissabon und habe mir das Stadtviertel Baixa angesehen, das nach dem großen Erdbeben von 1755 zur der Zeit errichtet worden ist, als Paur von seiner Stadt träumte. So ähnlich wie in Lissabon muss man sich wohl die Architektur vorstellen, nur um ein Vielfaches größer.
Wach! Tagträumen!
nach einem Interview mit Maria Prantl, Kuratorin 2025Tagträumen hat mich in letzter Zeit besonders beschäftigt. Ich wollte wissen, was dabei eigentlich im Kopf passiert. Dabei bin ich auf etwas Faszinierendes gestoßen: „Wenn wir nichts zu tun haben und einfach nur vor uns hinträumen, beginnt das Gehirn, sich neu zu ordnen“. Das fand ich sehr spannend, denn wir denken oft, Tagträumen sei nutzlos.Dabei ist es ein wichtiger Moment, in dem sich unser Kopf neu sortiert und Kreativität entstehen kann. Es schafft Raum im Kopf und lässt neue Ideen entstehen.
In der Ausstellung wollten wir genau diesen Prozess erlebbar machen. Es gibt einen Bereich, der das Tagträumen beflügeln soll. „Wir wollen den Menschen zeigen, wie wertvoll es ist, die Gedanken einfach mal treiben zu lassen.“ Da geht es um die eigene Gesundheit für die das Tagträumen eine wichtige Funktion erfüllt. Außerdem sind es auch diese Momente, wenn unsere Gedanken auf Wanderschaft gehen dürfen, in denen die besten Ideen geboren werden.
Schlafen, träumen, erzählen
nach einem Interview mit Joanna Wiseman, Kuratorin 2025Uns war es wichtig, nicht nur eine wissenschaftliche Sicht zu zeigen, sondern diese ganze Vielfalt an Zugängen. Träume bedeuten für Menschen auf der ganzen Welt etwas anderes – und das sollen die Besucher:innen direkt erleben. Um zu zeigen, wie sehr uns unser Kontext prägt, wie wir Träume wahrnehmen, haben wir vier Interviews eingebaut, in denen unterschiedliche Menschen aus ihrer eigenen Sicht erzählen.
Zum Beispiel gibt es eine Psychoanalytikerin, die mit vollem Herzen Anhängerin Freuds ist“. Sie hat mit 17 zum ersten Mal die Traumdeutung gelesen und hat seitdem immer wieder mit dem Werk gearbeitet. Dann gibt es eine junge Frau, die ihre Master-Arbeit zum Thema „Traum im Islam” verfasst hat und sie sagt, dass ihre Träume ihr selbst oft Anleitungen für ihr Leben geben.
Besonders spannend finde ich das Interview mit einem indigenen Aktivisten aus Südamerika, der jetzt in Wien lebt. In seiner Kultur haben Träume im Alltag einen sehr hohen Stellenwert. Seit er in Österreich lebt, träumt er weniger,– vielleicht auch weil man hier weniger darüber spricht. So können die Besucher:innen sehen, dass Träume überall auf der Welt eine ganz eigene Bedeutung haben – und dass sie unser Leben auf vielfältige Weise beeinflussen.
Zitat von Renate
Schallaburg Opening 2025
Wo Kultur erwacht!Schallaburg Opening 2025 - WO KULTUR ERWACHT!
Zur Eröffnung der Saison 2025 und der neuen Ausstellung „TRÄUME...träumen" lädt die Schallaburg am 11.04.2025 auf eine Traumreise durch alle Sinne ein.
Kunst, Kultur und Kulinarik verschmelzen zu einem einzigartigen Erlebnis auf der Schallaburg.
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