Bericht

Traumfaden spinnen

Wie eine Ausstellung entsteht: Der Traumpfad 2025 / Teil 2: Vom ersten Gedanken zum Vorkonzept
aus Interviews mit dem Team; Redaktion: Maren Waffenschmid
Schallaburg (links im Bild) mit Außengelände aus Vogelperspektive in Morgendämmerung & Nebel im Umland

Als Blog-Artikel veröffentlicht am: 24. Februar 2025
Texte Online seit: Herbst 2024

Jeder große Traum braucht ein stabiles Fundament – ein kreatives Netz aus Ideen, Visionen und Möglichkeiten. Bevor die Ausstellung „Träume … träumen“ auf der Schallaburg ihre Gestalt annahm, begann das Team mit einer intensiven Phase des Brainstormings. 

Wie lässt sich die facettenreiche Kulturgeschichte des Träumens erzählen? Welche Themen faszinieren, berühren und inspirieren? Welche visuellen und inhaltlichen Schwerpunkte sollen gesetzt werden?

In dieser frühen Konzeptionsphase, die im Jahr 2023 begann und mehrere Monate umfasste, ging es darum, lose Fäden aufzunehmen, sie zu verweben und erste tragfähige Strukturen zu entwickeln. Zwischen kreativen Skizzen, Gedankenskizzen und leidenschaftlichen Diskussionen entstanden erste Grundideen, die den weiteren Weg der Ausstellung bestimmten.

Begleiten Sie das Team der Schallaburg durch diesen spannenden Prozess, in dem Gedanken fliegen, verworfen und neu geordnet werden – bis sich nach und nach ein klarer roter Faden abzeichnet. Erleben Sie hautnah mit, wie eine vage Idee durch kreatives Denken, Austausch und Mut zur Vision zu einer greifbaren Ausstellung wächst.

Was fasziniert am Träumen?

Traumbilder

Maren Waffenschmid, Redakteurin digitale Kommunikation

Vor kurzem durfte ich mit dem Team der Ausstellung „Träume … träumen“ spannende Gespräche führen und ihre Gedanken zum Thema Träumen erfragen. Dabei öffnete sich mir eine Welt voller faszinierender Perspektiven und persönlicher Einsichten. Renate erzählte mir, wie Träume uns „in eine eigene Welt eintauchen lassen, in der wir auf Erinnerungen und Gefühle stoßen, die im Alltag oft verborgen bleiben.“ Christian beschrieb Träume als „Fenster ins Innerste,“ das uns Wünsche, Ängste und verborgene Sehnsüchte zeigt, die tagsüber unbemerkt bleiben. Joanna, die Kultur- und Sozialanthropologie studiert hat, ist besonders von der kulturellen Vielfalt der Traumdeutungen angetan: „Es ist einfach faszinierend, wie Menschen überall auf der Welt und über Jahrhunderte hinweg Träume gedeutet und erzählt haben.“ 

Diese persönlichen Einblicke des Teams eröffnen spannende Perspektiven auf das Thema Träumen und machen neugierig darauf, welche Geheimnisse und Geschichten in der Ausstellung noch auf uns warten.

Wie Themenbereiche entstehen

Ideensalat

nach einem Interview mit Joanna Wiseman, Kuratorin 2025

Also anfangs schien das Thema wirklich uferlos. Wir haben alle in alle Richtungen recherchiert und gelesen. Träume sind einfach ein riesiges Thema, es reicht in so viele Bereiche – Wissenschaft, Kultur, Religion, Geschichte – und das weltweit und über Jahrtausende hinweg. Ganz am Anfang war es ziemlich  „random,“ weil wir einfach in jede Richtung geschaut haben: Träumen Tiere? Wie ist der Zugang zu Träumen in verschiedenen Kulturen? Was sagen die unterschiedlichen Religionen zum Träumen?

Für mich war es besonders spannend, weil ich Kultur- und Sozialanthropologie studiert habe. Kulturgeschichte ist einfach was, was für mich schon immer spannend war und jetzt speziell auf Träume zu schauen, hat das noch verstärkt. Aber es war wie gesagt nicht einfach. Erst langsam wurde das Ganze dann runder. Heute (Interview Oktober 2024) ist es auf jeden Fall schon viel vollständiger – wobei man bei diesem wie bei jedem Thema natürlich immer auswählen muss und nie „alles” erzählen kann. Dieses Gefühl beim Ausstellungsmachen, wenn es sich dann aber doch alles zusammenfügt, die Pläne langsam aufgehen, Objekte gefunden werden und man Zusagen für die Leihgaben erhält ist schon richtig gut.

Vorkonzept & Storyline

Den Traumfaden spinnen

nach einem Interview mit Maria Prantl, Kuratorin 2025

Am Anfang einer Ausstellung ist viel offen – und genau das liebe ich. Das inhaltliche Team sitzt zusammen: Wir werfen Ideen in den Raum und fragen uns: Was wollen wir erzählen? Es soll ja nicht einfach nur darum gehen, Exponate zu zeigen. Auch das kuratorische Konzept, die Storyline, soll die Besucher:innen bereits auf eine Reise mitnehmen und trägt in sich eine gewisse Dramaturgie. 

Bei der Konzeption der Ausstellung haben wir uns ein wenig an das Theater angelehnt. Die Ausstellung ist unterteilt in drei Akte, es gibt eine Einleitung und ein gemeinsames Finale. Die Besucher:innen sollen von Raum zu Raum geführt werden, mit Momenten des Staunens, wo sie innehalten und eintauchen können. Dieser Prozess, wie alles langsam entsteht, ist das Spannende – Schritt für Schritt entwickelt sich die Storyline, wie das Weben eines feinen Traumfadens. Und am Ende stehen Sie mitten in einer Traumwelt!

Erste Begegnung:

Traumwelt

nach einem Interview mit Christian Rapp, Kurator 2025

Die ersten Schritte meiner Recherchen zum Thema Träume waren stark von der Auseinandersetzung mit den klassischen Schulen der Psychotherapie geprägt. Schon früher habe ich mich im Rahmen eines Buchprojekt mit Sigmund Freud und Alfred Adler beschäftigt, und obwohl Freuds Traumtheorie an wissenschaftlicher Relevanz verloren hat, bleibt seine „Traumdeutung“ ein faszinierendes Werk. Es hat viele Menschen, ob sie in der Psychologie, der Kunst, der Ethnologie tätig waren, bewegt und inspiriert. In der Vorbereitung für die Ausstellung habe ich mich auch mit meinen eigenen Träumen beschäftigt und habe sie regelmäßig notiert. Als ich dann begann, intensiver in die moderne Traumforschung einzutauchen, öffnete sich eine neue Welt für mich, die an das Thema ganz anders herangeht und versucht, möglichst viel aus messbaren Informationen abzuleiten.

Das Katalog-Konzept

Kulturgeschichte zum Angreifen

nach einem Interview mit Joanna Wiseman, Kuratorin 2025

Der Katalog zur Ausstellung ist so gestaltet, dass man die Ausstellung auch zu Hause nochmal erleben kann. „Uns war wichtig, dass man die Ausstellung wiederfindet. Also haben wir darin viele Objekte mit Objekttexten sowie Themenbereiche und historische und kulturelle Kontexte abgebildet und zum Nachlesen bereitgestellt. Die Publikation zur Ausstellung beinhaltet jedoch noch mehr: Es gibt sehr viele Essays und Interviews, die tiefer in die Themen eintauchen und mehr Hintergrundwissen liefern.

Nach den heutigen Plänen wird die Ebene des „Dream-Teams“ auch im Katalog zu finden sein. Das freut mich besonders. Denn in der Ausstellung führen sie humorvoll durch die seltsamen, skurrilen und manchmal witzigen Seiten der Träume. Das wollen wir natürlich auch im Katalog spürbar machen.

Sich anzuschauen, wie Menschen über Jahrhunderte und überall auf der Welt Träume deuten und erzählen – das ist einfach faszinierend.“
Joanna Wiseman, Kuratorin 2025, auf die Frage weshalb das Thema Träumen so spannend ist.
© Gruppe Gut
    Fr, 11. April 2025 16:00 Uhr
    Veranstaltungen Ausstellungsangebot Burgerlebnis Konzert
    Fr, 11. April 2025 16:00 Uhr

    Schallaburg Opening 2025

    Wo Kultur erwacht!

    Schallaburg Opening 2025 - WO KULTUR ERWACHT!

    Zur Eröffnung der Saison 2025 und der neuen Ausstellung „TRÄUME...träumen" lädt die Schallaburg am 11.04.2025 auf eine Traumreise durch alle Sinne ein.

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    Genießen Sie kulinarische Highlights, tauchen Sie ein in die Welt der Träume beim Preview der Ausstellung "TRÄUME...träumen" und erleben Sie die abendliche Stimmung im einzigartigen Setting des historischen Arkadenhofs bei dem exklusiven Konzert von Ina Regen im Duo live unplugged.

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    Schallaburg
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